Eine faszinierende Reise durch die Grundlagen der Ernährung
Von Früher zu Heute, was hat sich verändert und worauf sollte ich achten
5/5/20247 min read


Die Entwicklung der menschlichen Ernährungsgewohnheiten ist eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Menschheit. Wir schauen uns das im Groben einmal an.
Vom Jagen und Sammeln zum Ackerbau
Früher, in der Frühzeit, bestand die Ernährung hauptsächlich aus dem Jagen und Sammeln von Nahrung. Mit der Entdeckung des Feuers wurde die Zubereitung von Speisen verbessert und bekömmlicher gemacht. Vor etwa 10.000 Jahren begannen Menschen mit dem Ackerbau und der Viehzucht, was zu einer Vielfalt an Nahrungsmitteln führte und sie sesshaft machte.
Wie alles durch die Industrialisierung mehr wurde
Mit der Industrialisierung wurden Lebensmittel maschinell verarbeitet, und die Lebensmittelvielfalt nahm zu. Massenproduktion, Konservierungsmethoden und der Aufstieg von verarbeiteten Lebensmitteln prägten die Ernährungsgewohnheiten der Menschen.
Heutzutage stehen uns Tausende von Produkten zur Verfügung, darunter viele Fertig- und Halbfertigprodukte. Doch diese Fülle birgt auch neue Probleme, wie Über- und Fehlernährung, was wiederum zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, auf die Qualität und Herkunft der Nahrungsmittel zu achten, da viele moderne Lebensmittel Rückstände und Zusatzstoffe enthalten können. Neueste Erkenntnisse belegen sogar, dass etwa 80 % der heutigen Erkrankungen ernährungsbedingt sind.
Moderne Lebensmittel - was sie sonst noch beinhalten
Unser Essen kann durch verschiedene Faktoren verschmutzt werden.
Landwirtschaftliche Produkte, die sehr hoch belastet sein können mit:
Düngemitteln
Pestiziden (= Pflanzenschutzmittel), die weiter unterteilbar sind in: – Herbizide => Mittel gegen Unkräuter – Insektizide => Mittel gegen Ungeziefer – Fungizide => Mittel gegen pilzartige Krankheitserreger – Akarizide => Mittel gegen Milben
Fleisch, das von Tieren stammt, die Tierarzneimittel verabreicht bekommen, wie z. B.:
Psychopharmaka (zur Beruhigung)
Antibiotika (zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten)
Hormone oder hormonähnliche Substanzen (zur Beeinflussung der Fleischbeschaffenheit)
sehr stark verarbeitete Produkte
hoher Anteil an Halbfertigprodukten und Fertigprodukten
industriell verarbeitete Lebensmittel
gezielt veränderte Lebensmittel durch Zusatzstoffe, wie etwa:
Konservierungsstoffe
Farbstoffe
Aromastoffe
Emulgatoren
Es fällt auf, dass Massenproduktion, Fertig- und Halbfertigprodukte sowie Fast Food immer häufiger in unserer täglichen Ernährung anzutreffen sind. Unsere heutigen Lebensmittel können je nach Anbauweise zahlreiche Rückstände, Zusatz- und Schadstoffe enthalten. Viele Menschen konsumieren zu viel, zu süß und zu fett, während es oft an wichtigen Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen sowie Ballaststoffen und essenziellen Fettsäuren mangelt. Es ist wichtig zu bedenken: 80 % der heutigen Erkrankungen sind ernährungsbedingt!
Der Wandel der Esstraditionen
Früher wurden viele Alltagstätigkeiten von Generation zu Generation weitergegeben, darunter auch die Tischgemeinschaft, die sowohl soziale als auch religiöse Zwecke erfüllte. Heutzutage nehmen jedoch immer weniger Menschen gemeinsame Mahlzeiten am Tisch ein.
Berufstätige neigen dazu, fett- und kalorienreiche Speisen in Kantinen zu konsumieren, während abends oft üppige Mahlzeiten vor dem Fernseher eingenommen werden. Besonders Kinder und Jugendliche weisen oft ungesunde Essgewohnheiten auf und wählen unzureichende Lebensmittel aus.
Die Gewohnheiten werden oft durch familiäre Traditionen und Verhaltensweisen geprägt, was zu Ernährungsfehlverhalten führen kann, wie unregelmäßiges Essen, hastiges Essen und unkontrolliertes Snacken.
Die evolutionäre Prägung und was das mit uns zu tun an
Im Laufe der Evolution haben sich verschiedene Hauptqualitäten des Geschmacks herausgebildet, darunter:
Süß
Sauer
Salzig
Bitter
Umami
Die Vorliebe für Süßes und Salziges ist angeboren, während Bitteres oft als giftig wahrgenommen wird. Umami, der fleischige und herzhafte Geschmack, wird durch Glutamat hervorgerufen und in der Lebensmittelindustrie oft genutzt.
Früher hatten Menschen aufgrund harter Arbeitsbedingungen und Mangelversorgung eine natürliche Vorliebe für fett- und energiereiche Nahrung. Obwohl sich die Lebensbedingungen verbessert haben, sind diese Vorlieben geblieben, was zu ernährungsbedingten Erkrankungen führen kann, wenn zu viel Fett, Zucker und Salz konsumiert werden
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wo in der Natur die Kombination von Fett und Kohlenhydraten vorkommt?
So gut wie gar nicht! Die Ausnahmen sind Milch für die Nachkommenschaft von Säugern sowie Nüsse, bei denen jedoch die Kohlenhydrate einen vernachlässigbaren Anteil ausmachen. Die beliebte Kombination von Fett und Kohlenhydraten, wie zum Beispiel bei Currywurst mit Pommes, ist also menschengemacht!
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten sich zu ernähren
Ich führe hier nur ein paar Bespiele auf.
Vegetarische Ernährung:
Es gibt verschiedene Formen des Vegetarismus, zum Beispiel:
Ovo-Lacto-Vegetarismus (kein Fleisch oder Fisch, aber Eier und Milch) und
Lacto-Vegetarismus (kein Fleisch, Fisch, Eier aber Milch),
Die Grundlage dieser Ernährung besteht aus Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen. Eine vollwertige Ernährung ist möglich, wenn die Lebensmittel sorgfältig ausgewählt werden, da sie alle wichtigen Nährstoffe wie Energie, Kohlenhydrate, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien enthalten.
Tatsächlich tritt bei Vegetariern seltener eine Herz- und Kreislauferkrankung auf.
Jedoch ist der Zusammenhang mit fleischloser Ernährung nicht eindeutig bewiesen, da Vegetarier oft auch in anderen Bereichen gesundheitsbewusster leben.
Für Veganer, die ausschließlich pflanzliche Lebensmittel konsumieren, besteht die Herausforderung darin, Mahlzeiten sorgfältig zusammenzustellen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und das Risiko einer Unterversorgung mit Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen zu vermeiden.
Empfohlen wird ein geringer Rohkostanteil, da der Körper gegarte Lebensmittel besser verwerten kann, sowie die Betonung von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Trockenfrüchten, Nüssen und Haferflocken. Die Ergänzung von Vitamin B12 wird ebenfalls empfohlen, da dieses Vitamin fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt.
Reformernährung und Vollwerternährung:
Die Reformernährung bevorzugt naturbelassene und wenig verarbeitete Lebensmittel, mit einer Betonung auf Vollkornprodukten und einem täglichen Konsum von Rohkost. Zucker und Auszugsmehle werden gemieden.
Die Vollwerternährung ist eine überwiegend lacto-vegetarische Kost, die Lebensmittel mit geringem Verarbeitungsgrad aus alternativem Anbau bevorzugt. Neben der Gesundheitsverträglichkeit der Ernährung werden auch die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Lebensmittelproduktion berücksichtigt.
Die Vor- und Nachteile aller Ernährungsansätze hängen von individuellen Bedürfnissen und Überzeugungen ab.
Ohne Energie nix los
Unser Körper benötigt Energie, um verschiedene Funktionen aufrechtzuerhalten, wie
die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur,
körperliche und geistige Aktivitäten,
Wachstum und
Stoffwechselaktivitäten.
Diese Energie wird hauptsächlich aus Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten und Alkohol gewonnen.
Der Energiebedarf wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter der
Grundumsatz, der die Energiemenge für lebenswichtige Funktionen in Ruhe darstellt und
der Leistungsumsatz, der den zusätzlichen Energieverbrauch für körperliche Aktivitäten (bei der Arbeit oder Freizeit) umfasst.
Der Gesamtenergiebedarf ergibt sich aus der Summe von Grundumsatz und Leistungsumsatz.
Die Energiezufuhr sollte dem tatsächlichen Energiebedarf angepasst werden. Wenn die Energiezufuhr höher ist als der Energiebedarf, kann dies zu Übergewicht und Folgeerkrankungen führen.
Verschiedene Faktoren beeinflussen den Gesamtenergiebedarf, darunter
Alter,
Geschlecht,
Größe,
Gewicht,
Klima,
Hormone und
individuelle Lebensumstände.


Was kann ich überhaupt noch essen?
Diese Frage stellt man sich, vor allem wenn man liest, wie viele Giftstoffe überall drin sein können. Außerdem wird in den Medien, Internet, Zeitschriften immer wieder von neuen Erkenntnissen, Diäten, Nahrungsergänzungsmitteln erzählt.
Da stellt man sich oft folgende Frage: Was ist überhaupt noch gesund? Sollte ich mich nur noch von Nahrungsergänzungsmitteln ernähren? - Direkt vorab: NEIN, denn es sind Ergänzungsmittel. Nahrungsergänzungsmittel können hilfreich sein, wenn du einen Mangel an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen hast. Aber bitte besprich das mit deinem Arzt. Er kann dich testen und dann weißt du genau, was dir fehlt. Wasserlösliche Vitamine kann der Körper gut abbauen, braucht sie aber auch regelmäßig. Fettlösliche Vitamine kann der Körper gut speichern. Wenn es allerdings zu viele sind, wird das auch ungesund. Aber dazu ein andermal mehr.
Schauen wir erst einmal weiter. Gibt es eigentlich eine menschentypische Ernährung?
Eigentlich nicht. Der Mensch hat sich in der Ernährung immer den Gegebenheiten angepasst, abhängig von Angebot, Klima, Ökonomie, Ökologie, Religion, Kultur usw.
Zum Beispiel:
Im Islam wird kein Schweinefleisch gegessen.
Die meisten Asiaten vertragen keine Milch.
Für die allermeisten Inder ist das Fleisch von Kühen tabu.
Inuit verzehren regelmäßig rohen Fisch und Lebertran.
In der Praxis ist vielen Menschen oft nicht bewusst, aus welchem Motiv heraus sie eigentlich etwas essen oder nicht.
Stell dir daher mal folgende Fragen:
Wann nehme ich Nahrung zu mir?
Aus welchem Grund nehme ich Nahrung zu mir?
Wie viel esse ich?
Was esse ich?
Woher kommt mein Essen?
Der Wert von Lebensmitteln wird weniger von den Kosten bestimmt. Es sind andere Werte, die wir mit Lebensmitteln verbinden, wie Genusswert, Gesundheitswert, toxikologische Unbedenklichkeit, Eignungswert, ökologischer Wert, psychologischer Wert und politischer Wert.
In Deutschland gibt es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, wo es Empfehlungen aufgrund guter Studien gibt. Es ist vielleicht nicht immer alles auf dem ganz neuesten Stand, aber hier kann man sich sicher sein, dass sie nichts verkaufen wollen. Riskiere also einfach mal einen Blick unter www.dge.de
Achtung ist auf jeden Fall geboten bei Empfehlungen mit direktem Verkaufslink. Es muss auch hier nicht alles schlecht sein - nur recherchiere vorher ein bisschen.
Am besten ernährst du die vielseitig und bunt – so hast bekommst du i.d.R. alle wichtigen Vitamine und Mineralien. Auf der Seite der DGE findest du auch einen Ernährungskreis, mit Empfehlungen, in welchem Verhältnis die Lebensmittel zueinander stehen sollten.
Das Wichtigste nochmal in Kürze:
Überlege dir vor dem Essen was, wann und warum du isst
Es sollte vielseitig und bunt sein
lieber mehr Gemüse als Obst
Ziehe Vollkornprodukte vor
Pflanzliche Öle machen das Gemüse noch gesünder (dadurch wird das Vitamin E aus dem Gemüse erst freigesetzt).


8. Was haben wir also gelernt
Früher waren mangelnde Hygiene und Infektionskrankheiten Hauptursachen für Krankheiten und frühen Tod.
Dank verbesserter Hygiene und Medizin ist die Lebenserwartung gestiegen. Krankheiten entstehen durch innere (genetische Defekte, Krankheitsbereitschaft) und äußere Faktoren (falsche Ernährung, Giftstoffe, Mikroorganismen).
Daher achte darauf, was du isst und woher es kommt. Du kannst alles essen – aber bestimmte Sachen nur in Maßen.
Eine kleine Präsentation dazu findest du im Mitgliederbereich, wie ein knackiges, gesundes Rezept.
Hier geht’s zum Gesund und Fit Abo.
Dann lass es dir schmecken.